Blitzbombers ist, ebenso wie das in dieser Ausgabe getestete MegaBlast, ein Bomberman-Klone. Das heißt kurz zusammengefaßt, daß man auf dem, mit zahlreichen, meist zerstörbaren Steinblöcken gepflasterten Spielfeld, versuchen muß, seine Mitspieler mittels Zeitbomben zu töten, während die genau dasselbe im Sinn haben.
Die Story dahinter
Blitzbombers wurde von Red When Excited programmiert und war ursprünglich zur kommerziellen Veröffentlichung gedacht. Eine nicht aus dem Amiga-Bereich stammende Firma mit ähnlichem Konzept hatte seinerzeit das Projekt verhindert. Das jetzt im Aminet erhältliche Archiv stellt den Entwicklungsstand von Januar 1996 dar, den die Programmierer mit 99 Prozent angeben.
Voraussetzungen und eventuelle Probleme
AGA und 1.6 MByte Chip-RAM sind Voraussetzung. Auf manchen Rechnern gibt es ein Problem, was die Musik betrifft. Sie spielt nicht. Die Ursache war bei Erstellung des beigefügten Readme`s nicht konkret bekannt, es wurde das Softkicken des OS3.1 vermutet und ein Booten ohne Startup-Sequenz empfohlen.
Obwohl dies bei dem Testrechner nicht die Ursache sein konnte und ich auch ohne Startup-Sequenz bootete, trat dieser Effekt bei mir auf. Das ist aber glücklicherweise nicht sehr störend, da während des eigentlichen Spiels sowieso keine Musik läuft.
Das Hauptmenü
Nach dem Start fallen sofort die in sehr guter Optik präsentierten Menüs auf. Im Hauptmenü kann man sich zwischen "One Player" (selbsterklärend), "Battle Game" (Kampf unendlich, also `Open End`), "Serial Game" (für Spiele zwischen zwei Rechnern mit Nullmodemkabel) und dem "Grudge Match" (dem `eigentlichen` Spiel, bei dem eine Anzahl Runden hintereinander gewonnen werden muß) entscheiden.
Außerdem gibt es noch eine Highscore-Liste, sogar für jeden Modus (außer dem Serial Game), ein "About" und "Exit", welches auch tatsächlich funktioniert.
Der letzte, aber sehr wichtige Menüpunkt ist "Configuration".
Die Konfiguration
Hier kann man fast alles Einstellen, was das Herz begehrt. In der "Powerup-Config" kann man jedes einzelne Powerup, das man während des Spiels aufsammeln kann, separat ein- oder ausstellen - und das sind insgesamt 32 verschiedene!
Bei "Map-Config" kann man aus acht verschiedenen Szenarios 54 Karten auswählen oder deaktivieren. Ob Wald, Mond, Burg oder Spielzeug-Umfeld, es wird eine ganze Menge geboten.
Die "Player-Config" ermöglicht es, die Fähigkeiten jedes der vier Spieler zu verändern. Vier Voreinstellungen von `Pro` (geringe Ausstattung) bis `Bad` (volle Ausstattung) werden geboten und es gibt auch die Möglichkeit, die Anzahl der Bomben, Flammen, Schilde und Timer selbst auszuwählen.
Hinzu kommen noch die "Global-Config", sowie die "Subgame-Config", mit der man die beim Aufsammeln bestimmter Powerup`s startenden kleinen Extraspiele deaktivieren kann, die in aller Ausführlichkeit gar nicht beschreibbar sind, da dies den Rahmen sprengen würde.
Zum Schluß kann man die Konfiguration speichern und zwar sind hier verschiedene möglich, so daß man z.B. problemlos zwischen Konfig`s unterschiedlicher User wechseln kann.
Los geht`s!
Beim "One Player"-Spiel gibt es weniger Aktion, da man sich hier alleine jeweils einen Weg zum Ausgang freibomben und dabei teilweise bestimmte Dinge, wie z.B. Schlüssel finden muß, ehe man dieses Level verlassen kann.
Bei "Grudge Match" geht es aber richtig ab. Erst erscheint noch ein Countdown, bei dem noch die Spieler für die Runde festgelegt werden können - auch, ob Mensch oder Maschine zum Einsatz kommen soll.
Von den vier (wenn soviel mitmachen) Spielern startet jeder in einer Ecke. Am rechten Bildschirmrand führt eine lange, langsam abbrennende Zündschnur direkt zu einer Bombe, bei deren Explosion die Runde beendet ist.
Die Grafik
Das Spielprinzip selbst ist ganz oben beschrieben. Die Spielfiguren sehen schon niedlich aus, wie sie da mit ihren `Raumanzügen` durch die Gegend trappeln, jeweil ein Gelber, ein Roter, ein Blauer und ein Grüner. Ja, die ganze Grafik ist sehr schön gestaltet, etwas im Comicstil - detailliert und hübsch. Gänge, die Mitspieler oder auch den eigenen `Bomberman` vor der allzu offensichtlichen Sicht verbergen, sorgen in so manchem Level für lustige Kämpfe.
Die Powerup`s
Den richtigen Pfiff bringen die Powerup`s, die mit ihren sehr breit gefächerten Funktionen viel Abwechslung ins Spiel bringen und auch öfter für Überraschungen sorgen. Wenn man z.B. plötzlich seine Position wechselt (ohne sein Zutun), oder die Farbe aller Spieler auf einmal die gleiche ist, oder die gerade gelegte Bombe nicht explodiert, oder sie wird zu einem Stück Mauer (und schließt einen vielleicht ein?), oder sie explodiert sofort, nachdem man sie gelegt hat, oder man wird plötzlich unerträglich langsam und kann sich kaum vor Bomben in Sicherheit bringen, oder der Bildschirm wird plötzlich ganz hell bzw. dunkel oder, oder, oder...
Da kommt schon eine Menge Hektik auf und gerade bei vielen menschlichen Gegnern ist für viel Hallo, Lachen und überraschte Reaktionen gesorgt. Und selbstredend für viel Spaß.
Der Sound
Zu diesem tragen auch die sehr guten Soundeffekte bei, von hämischem Gekicher, wenn es einen erwischt hat, bis zu einem herzhaften "Yes!" bei besonders gelungenen Aktionen.
...und sonst?
Die Computergegner sind sehr knackig und man hat doch große Mühe drei von ihnen zu besiegen. Sie machen es einem jedenfalls nicht zu leicht.
Die Steuerung ist sehr gut, die Spielfiguren bewegen sich in der richtigen Zeit an den richtigen Ort, so wie man es von ihnen will, außer einer der Gegner will vielleicht etwas anderes. ;)
Fazit:
Ein sehr gelungenes Spiel, das problemlos eine sehr große Chance im kommerziellen Bereich gehabt hätte und haben würde. Es hinterläßt einen prima Gesamteindruck. Erfreulich, daß es doch noch seinen Weg zu uns gefunden hat!
Produkt: | Blitzbombers | Hersteller: | Red When Excited |
---|---|---|---|
Genre: | Bomberman-Klone | Version: | - |
Preis: | Kostenlos | Bez.Quelle: | Aminet |
Festplattenspielbar? | JA | ||
Exit zur Workbench? | JA | ||
Grafik: | 1 | ![]() | |
SoundFX: | 1 | ||
Musik: | k.A. | ||
Spielbarkeit: | 1 | ||
Spielspaß: | 1 | ||
Preis-/Leistung: | 1 | ||
Gesamt: | 1 |
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